2007 – Die Schöne und das Ungeheuer

Katalog zur Ausstellung Die Schöne und das Ungeheuer – Geschichten ungewöhnlicher Liebespaare: 14.07.2007 – 04.11.2007

Die uns heute bekannte Version des französisch/italienischen Feenmärchens „La Belle et la Bête“, das auf der antiken Erzählung von „Amor und Psyche“ basiert, verfasste die Schriftstellerin Jeanne-Marie Leprince de Beaumont und publizierte es 1756. Als Erziehungsroman für junge Mädchen gedacht, beschreibt es die demütige und geduldige Liebe eines wunderschönen Mädchens zu einem äußerlich grässlich erscheinenden Untier. Das Märchen thematisiert die immer wieder gestellte Frage und die nicht enden wollende Suche nach dem wahren Schönen. Nur die Liebe ermöglicht die Erkenntnis innerer Schönheit, und entlarvt die optischen Verwirrungen, Täuschungen und Verführungen, die die äußerlich ästhetischen und sinnlichen Reize der irdischen Welt bieten. Es ist ein kulturgeschichtlich brisantes Thema abendländischer Kunst.Nicht nur das opulente 17. und 18. Jahrhundert liebte die Schönheit des Scheins, im gleichzeitigen Wissen um deren Vergänglichkeit und Verblendung. Auch heute werden Schönheit bzw. Hässlichkeit kontrastiv aufeinander bezogen. Sie steigern sich wechselseitig zur makellosen Engelhaftigkeit einerseits und moralisch verdammenswerten Monstrosität andererseits. Schönheit und Hässlichkeit werden meist durch ungleiche Paare, oft nach Vorbild antiker mythologischer Götter, veranschaulicht. Sie ziehen einander an und bekämpfen sich zugleich. Diese Interaktion erzeugt harte Kontraste (Schein und Sein, Begehren und Zurückweisung, Devotion und Verachtung, Tugend und Bosheit).

AutorInnen:

– Katharina Ackermann:  Die Schöne und das Tier – ein Märchen der Aufklärung

– Sabine Coelsch-Foisner, Michaela Schwarzbauer:  Die Schöne und das Ungeheuer aus dem Blickwinkel der Metamorphose

– Roland Fischer-Briand:  Beängstigendes Licht in bezaubernder Finsternis

– Gabriele Groschner:  Ungewöhnliche Paare und gewohnte Paarungen; Katalog

– Andreas von Heydwolff:  Die Schöne und das Ungeheuer – schaumgeboren

 Roswitha Juffinger:  Vorwort; Katalog

– Wolfgang Speyer:  Die mythische oder seinshafte Dimension des Themas „Die Schöne und das Tier“

– Franz Witek:  Amor besiegt doch alles – Omnia vincit amor

  • Herausgeber: Gabriele Groschner
  • Verlag: Residenzgalerie Salzburg
  • Erscheinungsort: Salzburg
  • Erscheinungsjahr: 2007
  • Sprache: Deutsch
  • Seitenzahl: 296
  • Farbabbildungen: 181
  • Schwarzweißabbildungen: 8
  • Buchgröße: H 21 x B 21 cm

9,90

Gewicht 1,02 kg