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Rittersaal

So ein Theater!

Auch der Rittersaal diente neben dem Carabinierisaal und dem Hoftheater im 3. Obergeschoß der Residenz (heute Bereich Residenzgalerie) als Ort musiktheatralischer Aufführungen.

Hier gingen frühe Werke Mozarts wie Die Schuldigkeit des Ersten Gebots KV 35 oder Il Re pastore KV 208 unter seiner Leitung das erste Mal über die Bühne.

Alle Sonntäg abends bei Hof

Geistliche Singspiele zur Fastenzeit

Unter Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach erlebte das Hoftheater eine besondere Blütezeit.

Die opernfreien Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag wurden auf gnädigsten Befehl zur würdigen Begehung der heiligen Fastenzeit mit Oratorien in deutscher Sprache überbrückt - eine spezifisch salzburgische Tradition.

Diese Fastenoratorien – drei in sich abgeschlossene Geistliche Singspiele - kamen an aufeinanderfolgenden Sonntagen szenisch oder halbszenisch zur Aufführung.

Wenn ihnen einmal ein guter Text zu einer geistl:Sing=Musique unter die Hände kömmt, lassen sie ihn mir zu kommen: denn alle Fastenzeit müssen wir wochentlich 2 Oratoria produciren. und wo nehmen wir Texte genug? Es därf eben nicht die Passione X [=Christi] seyn. Es kan auch eine andere BußHistorie seyn. Z: E: im vorigen Jahre haben wir den Büssenden Petrum aufgeführt; und heuer wird auch David in der Busse gemacht werden. (Leopold Mozart am 29. Dezember 1755 an seinen Augsburger Verleger Johann Jakob Lotter) 

Il re pastore

Eine Serenata für Erzherzog Maximilian Franz

W. A. Mozart komponierte Il re pastore KV 208 für den Besuch von Erzherzog Maximilian Franz (1756-1801), dem jüngsten Sohn von Kaiserin Maria Theresia sowie Bruder von Kaiser Joseph II., Kaiser Leopold II. und Marie Antoinette. 

Der Erzherzog, der sich auf der Rückreise seiner „Kavalierstour“ - der für seinen Stand obligaten Bildungsreise - befand, war gleich alt wie Mozart.

Gerade einmal sechs Wochen schrieb der 19-Jährige an seiner Serenata, einer Festmusik in zwei Aktendie am 23. April 1775 im Rittersaal erstaufgeführt wurde.

Auftragswerke dieser Art konnten unterschiedlich dargeboten werden, ein Bühnenspiel war ebenso möglich wie nicht-szenische Varianten.

Il re pastore markiert das Ende von Mozarts musikdramatischem Jugendwerk.

Träume und Liebeswirren

"La finta semplice" und "Il sogno di Scipione"

Auch Mozarts opera buffa La finta semplice KV 51 und (Teile) seine(r) Serenata Il sogno di Scipione KV 126 wurden am Salzburger Hoftheater uraufgeführt.

Wo genau sie über die Bühne gegangen sind - im Hoftheater im dritten Obergeschoß oder im Rittersaal bzw. in einem der anderen Prunkräume der Residenz - ist nicht überliefert.