Der Kaisersaal

Die Wände dieses schlichten Saales der Spätrenaissance sind beherrscht von 14 Porträts der römischen und deutschen Kaiser aus dem Hause Habsburg. Diese wurden allerdings erst im 19. Jahrhundert angebracht. Geschaffen im Jahre 1605, war er ursprünglich – wie später die Antecamera – ein Warteraum vor dem heute nicht mehr existierenden Audienzzimmer des Erbauers der Residenz: Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau.

Eine Besonderheit stellt der Eisenofen dar. Er stammt aus dem Jahre 1670 und ist damit der älteste der historischen Öfen in der Residenz. Bis vor kurzem konnte er sogar noch beheizt werden. Die umlaufenden Sitzbänke mit Ihrer Bemalung im „Bauernbarock“ waren Sitzmöglichkeiten für die Lakaien und datieren aus der Zeit des Fürsterzbischofs Franz Anton von Harrach (zwischen 1709 und 1727). Der Kaisersaal ist sehr zentral gelegen und verfügt über Zugänge sowohl zum Carabinierisaal als auch dem Grünen Saal, dem Sinflutengang und sogar zum Stift St. Peter. Gerade auch deshalb war er stets ein gut geeigneter Raum für Festbankette und Konzertaufführungen.

Ein Zeitzeuge schreibt: „Zu Mittag war große Tafel bey Hof und wurde gespeist im Kaysersaal nit en forme eines Hufeisens, sondern einer ordinaire langen Tafel von 39 Couverts“. Und ein anderer: „Heunt speisete man im Kaysersaal, alwo 3 Tafeln waren (…); Unter dieser Tafel waren in der Mitte die Musicanten, nemlich 24 Geiger und machten Parthien. (…) Mit einem Word: es sagen viel Cavallier allhier, dass es properer zugehe in Tractieren allhier als in Wien.“

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