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Frühlingsbild (Mars als Frühlingsgott)

Marten de Vos, nach/after

Frühlingsbild (Mars als Frühlingsgott)
1591 (um 1600)
Gemälde
Öl/Leinwand
Bildmaß 100 x 190 cm
Rahmenmaß 142,9 x 231,4 x 5,3 cm
643
Derzeit nicht in der Ausstellung
Flämischer Barock
© Residenzgalerie Salzburg, Aufnahme Fotostudio Ulrich Ghezzi, Oberalm

Zwei Inschriften, eine im Baum, die andere in einer Wolke am Himmel verraten: es ist Frühling (VER) und in diesem spielt die Liebe (AMOR) eine wichtige Rolle. Das Frühlingsbild nach Marten de Vos ist komplex und vielschichtig. Bildbeherrschend sitzt der Kriegsgott Mars Laute spielend in der Bildmitte. Gegenstände sind um ihn arrangiert, die dem Frühling zugeordnet sind. Neben Musikinstrumenten, Liedersammlungen und den unterschiedlichsten Spielen fallen besonders die Klassiker der Liebeslyrik (Vergil, Ovid, Boccaccio sowie die Erlebnisse des Amadis de Gaule) am Bildvordergrund ins Auge. Amor, der Gott der Liebe, spannt hoch in den Lüften seinen Bogen. Liebe bringt einer seiner goldenen Pfeile. Zielt er jedoch mit einem in Blei getauchten Pfeil, so bringt er Kummer und Leid.
Nach dem Kriegsgott weihten die Römer den ersten Monat des Jahres. Es ist der Monat des Kriegsbeginns. Als Attribut des Kriegsgottes lehnt die Armbrust am Baumstamm. Feiern des Kriegsbeginns waren der „Waffentanz“ am 1. März sowie das Pferderennen am Marsfeld am 14. des Monats.
Ein Schloss, umgeben von Gärten, Pergolen und einem Teich, bietet der höfischen Gesellschaft Platz zur Repräsentation. Deren Turniere, Picknicke und Tändeleinen stehen im Gegensatz zur Lebenswirklichkeit des Hirten mit seiner Herde und in Streit geratenen Volkes in der linken Bildhälfte. Mit eingeschlagenem Schädel liegt einer der Kontrahenten am Boden. Der Hintergrund zeigt eine Stadt am Meeresufer.

Ducke Astrid: Zurückgeholt. Residenzgalerie Salzburg, Salzburg 2017, S. 74