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Anton Romako (1832 - 1889)

Der Schöpfer eines umfangreichen malerischen und zeichnerischen OEuvres, uneheliches Kind des Fabrikanten Josef Georg Lepper und von dessen Haushälterin Elisabeth Romako, besuchte ab 1847 die Wiener Akademie der bildenden Künste. Ein Studium bei Ferdinand Georg Waldmüller ist nicht gesichert. Romako wechselte 1849 zu Wilhelm von Kaulbach nach München und besuchte Ende 1850 neuerlich die Wiener Akademie bei Carl Rahl. Ab Mitte 1851 nahm Romako bei seinem von der Akademie entlassenen Lehrer Privatunterricht. 1854–1856 Studium u. a. der Aquarellmalerei in Venedig und Studienreise nach Spanien. Von 1857 bis 1876 lebte Romako in Rom. Hier entstanden u. a. für das zahlungskräftige, internationale Publikum genremäßige Darstellungen des römischen Lebens mit pittoresken Trachten der Landbevölkerung. Er reiste immer wieder nach Wien und präsentierte seine Werke, wie auch auf der Weltausstellung 1867 in Paris. Nach dem Scheitern seiner Ehe mit Sophie Köbel 1876 kehrte er nach Wien zurück, wo er erfolglos um die Anerkennung seiner Malerei rang. Weiterhin rege Reisetätigkeit und 1882–84 Aufenthalt in der Schweiz. Romakos exzentrische Bildsprache, die das Kunstverständnis seiner Zeit überforderte, macht ihn zu einem Vorläufer der österreichischen Moderne. Seine Darstellung Tegetthoff in der Seeschlacht bei Lissa (1878/80) zählt als das moderne Historienbild zum Kanon der europäischen Kunstgeschichte.

Autor*in: Oehring Erika

Literatur: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hrsg. I Ed.): Face to Face. Österreichische Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts. 19th-century Austrian portrait painting. Residenzgalerie Salzburg I DomQuartier Salzburg 6.6.-29.9.2025. Salzburg 2025, S. I p. 169