Gregorio Fidanza (1759 - 1823)
Gregorio Fidanza (1754 Collevecchio/Rieti – 1823 Rom) Fidanza entstammt einer 1720 bis 1823 nachweisbaren italienischen Malerfamilie aus Città di Castello. Er lernt bei seinem Vater Filippo in Rom. Hier ist er 1782 an der Dekoration das Palazzo Borghese beteiligt. 1787 wird er Professor der Accademia del Disegno in Florenz; 1790 Mitglied der Accademia di Belle Arti Clementina in Bologna, 1791 der Accademia di Belle Arti in Parma, 1813 der Accademia di Belle Arti di S. Luca in Rom. Anfang der 1790er-Jahre ist er Cavagliere, später Großmeister des Malteserordens. Fidanza pflegt gute Beziehungen zum Hof in Warschau und zu polnischen Auftraggebern, die vermutlich auf Marcello Bacciarelli beruhen, den Fidanza wahrscheinlich 1787 in Rom kennengelernt hat und mit dem er 1788–1792 in Briefkontakt steht. Wiederholt bittet der Künstler den Freund um Fürsprache beim polnischen König zur Bestätigung seiner Tätigkeit für den Hof bzw. Verleihung eines offiziellen polnischen Titels. Käufer seiner Werke sind auch englische Romreisende, etwa Francis Russel, Herzog von Bedford. 1806 zählt Fidanza zu den renommiertesten Landschaftsmalern. William Turner (1775–1851) führt ihn 1819 bei seiner Romreise in der Liste der besten Landschaftsmaler. Fidanza kommt stilistisch und handwerklich so nahe an seine Vorbilder, dass die Werke nicht zu unterscheiden sind. Fidanza ist zudem als Kunsthändler, Restaurator und Kopist tätig und sogar in einen Gerichtsprozess wegen Kunstfälschens verwickelt. Landschaften im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten sowie Seestücke mit den Unbilden der Natur zählen zu seinem Oeuvre.
Autor*in: Ducke Astrid
Literatur: Ducke Astrid: Zurückgeholt. Residenzgalerie Salzburg, Salzburg 2017, S. 35-36