Moritz Michael Daffinger (1790 - 1849)
Nach erstem Zeichenunterricht bei seinem Vater, dem Porzellanmaler Johann Leopold Daffinger, sowie bei seinem Stiefvater Johann Philipp Krug begann er 1801 eine Lehre an der Porzellan-Manufaktur Wien. Mit einem ihm aufgrund seines Talents gewährten Stipendium studierte er von 1802 bis 1809 an derAkademie der bildenden Künste Wien. Erste Porträtaufträge, anfangs auf Porzellan, dann auf Elfenbein, erhielt er bereits als 16-Jähriger. Historische und mythologische Darstellungen führte er bis 1812 an der Porzellan-Manufaktur aus. Als erfolgreicher, freier Maler verzichtete er in diesem Jahr, nach dem Tod der Mutter, zu Gunsten der Geschwister auf sein Erbteil. Daffinger beauftragte ein Porträt bei Jean-Baptiste Isabey, um dessen Technik der Elfenbeinmalerei zu studieren. 1819 kopierte er Werke des in Wien tätigen Malers Thomas Lawrence, der ihm in Bildaufbau, Kolorit und Hintergrund zeitlebens ein Vorbild blieb. Der von der Aristokratie geschätzte Porträtist malte für private Zwecke Pflanzen, schuf jedoch nie ein Blumenstillleben. Posthum erhielt er ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Autor*in: Ducke Astrid
Literatur: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hrsg. I Ed.): Face to Face. Österreichische Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts. 19th-century Austrian portrait painting. Residenzgalerie Salzburg I DomQuartier Salzburg 6.6.-29.9.2025. Salzburg 2025, S. I p. 164