Waldesrand mit weitem Ausblick

Das Gemälde "Waldesrand mit weitem Ausblick" ordnet sich gut in die große Anzahl waldiger Überblickslandschaften von Moucheron ein. Eine vom Wind gebeugte Kopfweide, deren lichte Krone im Laufe ihres Lebens immer wieder beschnitten wurde, dominiert die linke Hälfte. Wie bei den holländischen Italianisanten üblich, wird das südliche Flair durch luminaristische Phänomene und charakteristische Landschaftsgegebenheiten ausgedrückt. In klarer Atmosphäre zeigt sich ein bläulich schimmernder Himmel, der farblich in den goldgelben Glanz der langsam untergehenden Sonne übergeht, welche die weite Landschaft ausleuchtet. Ein dunkles Wolkenband erzeugt nicht nur ein dramatisches Moment, sondern unterstreicht auch die räumliche Tiefe, die durch eine Bergkette am Horizont ihren Abschluss findet.
Wanderer haben sich am Wegesrand und unter der Weide zur Rast niedergelassen. Die Staffagen stammen wahrscheinlich aus der Hand Adriaen van de Veldes (1636–1672).

Habersatter Thomas: Frederik de Moucheron, Waldesrand mit weitem Ausblick, in: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hrsg./Edi.): von | from 0 auf | to 100. Residenzgalerie Salzburg 1923-2023. Salzburg 2023, S./p. 178-179