Die vier Jahreszeiten, Chronos huldigend (Bozzetto zum Deckenfresko des Saales von Schloss Neuwartenburg, OÖ)
Bartolomeo Altomonte (1694 - 1783)
Rahmenmaß 94,5 x 109 x 5 cm
Neben einer Vielzahl von Fresken in Stiften und Klöstern obliegt Bartolomeo Altomonte die Ausgestaltung profaner Bauten, etwa die Ausschmückung des Prunksaales von Schloss Neuwartenburg in Timelkam/Vöcklabruck in Oberösterreich. Der Wiener Architekt Anton Erhard Martinelli (um 1684–1747) erhält den Auftrag zum Bau des Schlosses, als sich Kaiser Karl VI. (1658–1740) zur Falkenjagd an der Vöckla ankündigt.
Die Ölskizze Die vier Jahreszeiten, Chronos huldigend mit dem allegorischen Programm der Deckenfresken des Prunksaales ist in der Residenzgalerie Salzburg zu sehen.
Chronos, der Beherrscher der Zeit, symbolisiert neben dem Beständigen ebenso die Vergänglichkeit allen Seins. Seine Flügel verweisen auf den schnellen Ablauf der Zeit und somit auf die irdische Endlichkeit. Bartolomeo Altomonte fügt Chronos einen Reif bei. Er symbolisiert die ewige Wiederkehr des Zyklischen – hier der vier Jahreszeiten. Der auf einer Wolke sitzende Chronos wird mit einem Blütenkranz bekrönt, daneben sind die Tierkreiszeichen Wassermann, Stier und Widder versammelt.
Als Sinnbild des ständigen Neubeginns umfängt ein Regenbogen die Darstellung. Er verstärkt das Motiv des wiederkehrenden Frühlings und des Jahreskreises.
In der Zone unter Chronos Verherrlichung haben sich auf Wolken der durch Früchte kenntliche Sommer und die Allegorie des Herbstes eingefunden. Letztere trägt eine Ährenkrone sowie eine Sichel und ein Getreidebündel aus dem sie Chronos eine Garbe darbietet. Ihr zur Seite stehen zwei Putten mit Ährenbündel und einem Korb voll Obst.
Im Sinne der barocken Hell-Dunkel-Malerei sitzt ein alter Mann als Personifikation des Winters an einer Feuerschale. Der Wind und die Tierkreiszeichen Steinbock und Fische flankieren ihn.
DUCKE Astrid: Altomonte Bartolomeo, Die vier Jahreszeiten, Chronos huldigend, in: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 92