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Musikalische Unterhaltung im Park

Franz Christoph Janneck (1703 - 1761)

Musikalische Unterhaltung im Park
Gemälde
Öl/Kupfer
Bildmaß 35,2 x 43 cm
Rahmenmaß 46,2 x 53,4 x 5,4 cm
603
Derzeit nicht in der Ausstellung
Österreichischer Barock
© Residenzgalerie Salzburg, Aufnahme Fotostudio Ulrich Ghezzi, Oberalm

Die "Musikalische Unterhaltung im Park" greift erneut das von niederländischen Malern Anfang des 17. Jahrhunderts vielseitig dargestellte Thema der entflammenden Liebe auf. Durchaus aktiv ist die Rolle der Damen beim „Anbandeln“, wie ihre Gestik verrät. Die junge Frau der linken Dreiergruppe streckt ihren Arm zu dem vor ihr sitzenden Herrn. Rechts greift die mit dem Rücken zu den Betrachtenden positionierte Dame zum Weinglas und streift dabei mit dem kleinen Finger flüchtig die Hand des Jünglings. Wie in der "Galanten Szene" weisen der graue Schleier und die Gestik die rechts von ihm Sitzende als klassische Kupplerin aus. Im Sinne von „im Garten der Gefühle wachsen Blumen, im Garten der Lüste wächst Obst“ können die auf einem Hocker arrangierten Früchte als Anspielung auf die Lust interpretiert werden und verstärken den frivolen Charakter der Szene. Brunnen sind Teil der Gartenarchitektur, das in ihre Schalen fließende Wasser kühlt den Wein. Am Rand des Beckens füllt ein Mann aus einer Kugelflasche das nächste Glas. Einmal mehr zeigt Janneck einen Delfin mit Amorette als Brunnenskulptur. Die monumentale Architektur im rechten Bildhintergrund entspricht einem von einer ausgedehnten Parklandschaft umgebenen herrschaftlichen Gebäude. Laubbäume spenden der um den Tisch arrangierten Gruppe Schatten. Diese Bäume sind Teil des Wäldchens, in das sich ein Paar, der Gestik der sitzenden Dame folgend, zurückziehen will. Es ist ein Hinweis auf einen locus amoenus, einen angenehmen Ort für ungestörte Schäferstündchen, entsprechend der Sehnsucht der von Etikette
und Zeremoniell eingeengten, hochrangigen Gesellschaft nach einem unbeschwerten Paradies. Diese in Gemälde gebannte Flucht in die Idylle war bei Sammlern so gefragt, dass Janneck Figurengruppen bzw. ganze Kompositionen in leichter Variation wiederholt ins Bild setzte, etwa im Fall des soeben besprochenen Werkes und seines Pendants Tanz im Park, zu denen sich Variationen im Belvedere,
Wien, befinden.

Ducke Astrid: Landschaft in "Form" gebracht. In: Thomas Habersatter, Ducke Astrid (Hrsg.): Natur wird Bild. Österreichische Barocklandschaften. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2021, S. 187-203, Franz Christoph Janneck, Musikalische Unterhaltung im Park, S. 193, Abb. 89, S. 194.

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