Skip to main content

Parnass, Gemälde nach Raffael (1483 – 1520), Stanza della Segnatura, ab 1509, Fresko, Vatikanpalast, Rom

Nicola Bonvicini (Buonvicini) (Lebensdaten unbekannt; tätig 2. H. 18. Jh./Biographical data unknown; active 2nd half of 18th century)

Parnass, Gemälde nach Raffael (1483 – 1520), Stanza della Segnatura, ab 1509, Fresko, Vatikanpalast, Rom
1776
Gemälde
Öl/Leinwand
Bildmaß 73 x 98 cm
Rahmenmaß 85 x 110 x 5 cm
652
Derzeit nicht in der Ausstellung
Italienischer Barock
© Residenzgalerie Salzburg, Aufnahme Fotostudio Ulrich Ghezzi, Oberalm

Als Gott der Weissagung hat Apollo sein Heiligtum in Delphi, nordwestlich vom Helikon, am Fuße des Berges Parnass, in der Landschaft Phokis. Die kastalische Quelle nahe dem inneren Bezirk diente der rituellen Reinigung und galt als Lieblingsaufenthaltsort von Apollo und den Musen. Die bildende Kunst nahm sich wiederholt des Themas an: Apollo, thronend auf dem Parnass, umgeben von den neun Göttinnen; wie etwa bei Nicola Bonvicini, der 1776 eine kleinformatige Gemäldekopie nach Raffaels (1483–1520) Fresko Parnass in der Stanza della Segnatura im Vatikanpalst in Rom schuf.
Weder die spärlich angeführten Attribute noch die Frauenfiguren lassen eine eindeutige Bestimmung zu. Sie stehen in ihrer Gesamtheit für die Vielfalt literarischer
und musikalischer Schöpfungen, sind sie doch – soweit erkennbar – von berühmten Persönlichkeiten der Antike, des Mittel alters und der Neuzeit umgeben. Links neben den Musen sieht man in ihren typischen Posen die bedeutendsten epischen Dichter Europas: Homer (blind), Dante ( Profil) und Vergil (geneigter Kopf). Die lagernde Frau links im Vordergrund wird durch ihre Schriftrolle ausgewiesen, die ihren Namen trägt: die Dichterin Sappho aus Mytilene auf Lesbos. Alle weiteren in Gruppen zusammengefasste Personen werden in der Literatur unterschiedlich interpretiert.

Habersatter Thomas: Die Musen. In: Astrid Ducke: Der Kuss der Musen. Festspiele göttlicher Inspiration. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2020, S. 17-23, Johann Georg Bermüller, Nicola Bonvicini, Parnass, S. 20, Abb. 11, S. 20