Tabakraucher
Rahmenmaß 38,8 x 34,4 x 7,2 cm
Widmete sich Metsus Frühwerk vorwiegend mythologischen und biblischen Themen, so verlegte sich der Maler mit der Übersiedlung nach Amsterdam auf Interieur- und Genreszenen. Diese zeigen galante Unterhaltungen, musizierende Gesellschaften und wohlhabende Bürger, wie beispielsweise einen "Tabakraucher", der gedankenversunken an einem Tisch lehnt und an einer Tonpfeife zieht. Die ausgewogene Komposition, die farblichen Akzente sowie die Behandlung der stofflichen Qualität der dargestellten Objekte entsprechen Metsus Malweise ab den späten 1650er Jahren.
Rauchen war in Holland im 17. Jahrhundert ausgesprochen populär und ein recht billiges Vergnügen, dem man überall uneingeschränkt nachgehen konnte: in Häusern, Geschäften, Herbergen, auf der Straße oder auch in sogenannten „Tabakkneipen“. Darstellungen von Rauchern und das Rauchen an sich können in der flämischen und holländischen Malerei auch mit dem „Geschmackssinn“ in Zusammenhang stehen.
Habersatter Thomas: Gabriel Metsu, Tabakraucher, in: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hrsg./Edi.): von | from 0 auf | to 100. Residenzgalerie Salzburg 1923-2023. Salzburg 2023, S./p. 172-173