Anton Einsle (1801 - 1871)
Anton Einsle war ein begehrter Porträtmaler des österreichischen Adels, kirchlicher Würdenträger und der gehobenen Wiener Gesellschaft. 1838 wurde der Künstler zum Hofmaler ernannt. Einsles Auftraggeber schätzten seine fein ausgearbeiteten Gemälde, die die porträtierten Personen in zurückhaltender, ausgesprochen lebendiger und sehr vornehmer Art darstellten. Einsle begann mit 13 Jahren ein Graveurstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ab 1820 widmete er sich der Malerei, und von 1821 bis 1828 studierte er Historienmalerei, u. a. bei Josef Redl. Erste Porträtaufträge in Öl bzw. Miniaturen gehen auf das Jahr 1827 zurück. Im gleichen Jahr übersiedelte er nach Prag. Ab 1832 war er in Budapest anzutreffen, bevor er 1838 nach Wien zurückkehrte. Stilistisch entwickelte sich der Künstler vom klassischen Bildideal in seinen frühen Schaffensjahren hin zu einer natürlicheren Darstellung, die behutsam die Physionomie der Porträtierten widerspiegelte. Vorbildwirkung hatten Moritz Daffinger und Friedrich von Amerling, die ihm wesentliche Merkmale der englischen Porträtmalerei vermittelten. Neben einer Fülle von Porträts seiner Zeitgenossen schuf Einsle wenige historische, mythologische und christliche Sujets.
Autor*in: Habersatter Thomas
Literatur: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hrsg. I ed.): Face to Face. Österreichische Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts. 19th-century Austrian portrait painting. Residenzgalerie Salzburg I DomQuartier Salzburg 6.6.-29.9.2025. Salzburg 2025, S. I p. 164
Apostel Residenzgalerie Salzburg (in memoriam Roman Szalay - Schenkung von Anna Szalay), um 1870/71
Anton Einsle
Inv.-Nr. 676