Wappen als „Erkennungszeichen“
Kennst du die Residenz zu Salzburg? Das ist das eindrucksvolle Gebäude am größten Platz in der Salzburger Altstadt, dem Residenzplatz. Noch bevor man den Innenhof der Residenz von diesem Platz aus betritt, wird man von einem prachtvollen Eingangsportal empfangen. Es ist wunderschön gestaltet und lässt schon vermuten, dass es mit diesem Gebäude etwas ganz Spezielles auf sich hat.
Bis vor etwas mehr als 200 Jahren lebten und regierten hier die Fürsterzbischöfe von Salzburg, die damaligen sehr reichen und mächtigen Herrscher. Heute ist die Residenz ein Teil des DomQuartiers. Alle Fürsterzbischöfe hatten Wappen, sozusagen „Erkennungszeichen“, die sie beispielsweise an Gebäuden, Gemälden, Kunstwerken und so weiter anbringen ließen. Am Tor der Residenz findet man gleich mehrere davon.
Ich möchte heute mit dir dein eigenes persönliches „Erkennungszeichen“ basteln, eines, das du immer mit dir tragen und (fast) überall anbringen kannst – eine Tierbrosche aus Filz.
Du brauchst:
- Verschiedenfarbigen Filz (alternativ kannst du auch buntes, stärkeres Papier benutzen)
- Ein etwas stärkeres Blatt weißes Papier für die Schablone(n)
- Einen Filzstift
- Einen Bleistift
- Eine Schere
- Eine Unterlage
- Eine Broschen- oder Sicherheitsnadel
- Flüssigkleber
Ich habe mich für eine Eulen-Brosche entschieden, weil Eulen als sehr kluge Tiere gelten. 🙂 Du kannst aber natürlich auch dein persönliches Lieblings- oder Krafttier wählen.
- Male die Umrisse deines Tiers auf das weiße Papier und schneide es aus. Das ist die Schablone, um die Form auf den Filz übertragen zu können. Die Größe der Schablone kannst du selbst bestimmen, abhängig davon, wie groß deine Brosche werden soll. Übertrage die Schablonenform mit Filzstift auf den Filz.
- Schneide diese Form dann aus. Das ist die Grundform für den Körper des Tiers.
- Meine Eule soll noch einen roten Bauch bekommen. Daher habe ich eine weitere Schablone angefertigt, diese dann wieder auf den Filz übertragen, ausgeschnitten und mit Flüssigkleber auf den Eulenkörper geklebt.
Je nachdem für welches Tier du dich entscheidest, kannst du Flügel, Schweif, Beine, etc. in einer beliebigen Farbe wählen. Einfach eine Papierschablone dafür machen, auf den Filz zeichnen, ausschneiden und aufkleben. - Nun bekommt die Eule noch eine elegante, weiße Augenpartie.
- Schneide nun Augen für dein Tier aus dem Filz aus und klebe sie auf.
- Wenn du möchtest kannst du dein Tier noch mit Filzstift ein wenig verzieren. Ich habe meiner Eule zum Beispiel kleine Federn auf den Bauch gemalt.
- Dreh dann dein Tier um: Nun befestigten wir die Broschennadel (oder Sicherheitsnadel) auf der Rückseite.
Am besten geht das mit Heißkleber (lass dir dabei eventuell von einem Erwachsenen helfen!). Mit Flüssigkleber klappt es aber auch. Dazu stichst du zuerst an der Stelle wo du die Brosche tragen möchtest vorsichtig durch die Kleidung und dann behutsam durch die Brosche. Achte dabei darauf nur durch die oberste Schicht des Filzes zu stechen, sonst sieht man die Nadel auf der Vorderseite. Und schon bist du fertig!
Die Fürsterzbischöfe von Salzburg und ihre Wappen
Wenn man mit wachsamen Adleraugen durch das DomQuartier geht, kann man ganz viele unterschiedliche Wappen, mit und ohne Tiere, entdecken. Sie erzählen davon, welcher Fürsterzbischof zum Beispiel den Raum neu gestalten ließ, oder die kostbare Uhr, oder das prachtvolle Gemälde in Auftrag gegeben hat.
Aber was ist denn eigentlich ein Wappen? Die Geschichte der Wappen ist schon sehr alt. Ursprünglich waren Wappen Abzeichen auf einem Schild, an denen die Kämpfer in ihren Rüstungen während einer Schlacht, Freund und Feind voneinander unterscheiden konnten.
Es waren also „Erkennungszeichen“. Wappen können symbolisch aber nicht nur für eine bestimmte Person, sondern auch für eine ganze Familie, eine Stadt, einen Staat oder ein Land stehen.
Wenn Tiere in einem Wappen zu erkennen sind, handelt es sich meist um Tiere, denen ganz besondere Eigenschaften zugeschrieben werden. Bei Fürsterzbischof Markus Sittikus findet man zum Beispiel einen steigenden Steinbock, bei Fürsterzbischof Paris Lodron einen Löwen mit einem Brezelschweif und bei Fürsterzbischof Guidobald von Thun zwei Adler. Alle diese Tiere wurden und werden auch heute noch mit Stärke und Macht in Verbindung gebracht. Dies sind natürlich wichtige Eigenschaften für einen Herrscher.
Manchmal wurden auch nur einzelne Teile von Tieren in einem Wappen dargestellt. Zum Beispiel kann man beim Wappen von Fürsterzbischof Leopold Anton Firmian Teile eines Hirschgeweihs (sogenannte Hirschstangen) mit kleinen Sternen sehen. Als Auftraggeber der kostbaren Weltenuhr, die in der Schönen Galerie der Prunkräume im DomQuartier bestaunt werden kann, hat er sein Wappen beispielsweise darauf anbringen lassen.
Vielleicht hast du ja auch ein Tier dessen Eigenschaften du gerne hättest und das zu deinem persönlichen Erkennungszeichen wird?
Schreib uns, wie es dir dabei gegangen ist und wie du dein Werk gestaltet hast. Schick dazu ein E-Mail mit Fotos oder einem kurzen Video an: office@domquartier.at Oder postet es auf unserer Facebook Seite oder in Instagram mit den Hashtags #DomQuartierSalzburg
Viel Spaß beim Nachmachen!!