Bildteppich aus Papier

Bildteppiche aus Papier

Teppiche liegen bei uns zu Hause gewöhnlich auf dem Boden. Das war aber nicht immer so. Besonders aufwendig und teuer gearbeitete Teppiche zeigten Bilder zu unterschiedlichen Themen und hingen früher an der Wand. Besonders wertvolle Stücke wurden unter anderem mit Silber-, Gold- und Seidenfäden gemacht und von reichen Leuten für Schlösser, Burgen und Kirchen in Auftrag gegeben. Sie waren aber nicht nur hübsch und teuer, sondern halfen auch dabei die Akustik in großen Sälen zu verbessern und die Kälte draußen zu halten. Auch in den Prunkräumen des DomQuartiers kann man noch einige Bildteppiche bewundern. Einige davon wurden für Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau angefertigt – unten kannst du einen dieser wunderschönen Teppiche sehen. Bei diesem sieht man sogar das Wappen des Fürsterzbischofs oben in der Mitte. Wie ein solcher Teppich hergestellt wird? Das erkläre ich dir später. Jetzt möchte ich dir aber erst einmal zeigen wie man aus Papier ein gewebtes Bild – einem Teppich nicht unähnlich – herstellen kann. Hast du Lust?


Dafür brauchst du:

Auf einem Tisch liegen Pinsel, Lineal, Kleber, Schere und Wasserfarben

Das brauchst du für den Bildteppich

  • 3 Blatt Papier
  • Wasserfarben, Pinsel
  • Schere, Lineal, Bleistift, Kleber

 

 

 

 


 

Und schon kanns losgehen! (Klicke ins Bild für eine vergrößerte Ansicht)

 

Hier geht es zur Bastelanleitung als pdf zum Herunterladen: https://bit.ly/2Ol9vNu


Textile Meisterwerke

Bildteppiche werden auch Tapisserien genannt (abgeleitet vom franz. tapis = Teppich). Wandteppiche dienten aber nicht nur dem Schmuck des Raums, sie waren gleichzeitig ein Zeichen des Reichtums seines Besitzers, halfen Räume abzuteilen, zu schmücken, unterstützten die Raumakustik und isolierten kalte Wände. Sie waren so sehr geschätzt, dass sie oftmals auf Reisen mitgenommen wurden oder auch als wertvolle Geschenke dienten.

Die Entwürfe für Bildteppiche wurden von Malern angefertigt. Man nennt solche Vorlagen „Kartons“.
Streng genommen werden Tapisserien nicht gewebt, sondern gewirkt. Bei einem Webteppich wird der Faden komplett von einer Seite zur anderen zwischen den Kettfäden durchgezogen. Bei einem gewirkten Teppich werden die jeweiligen Farben nur an den benötigten Stellen zwischen die Kettfäden gewoben um Figuren und Landschaften dadurch darzustellen.

Wandteppich aus dem Audienzsaal der Prunkräume. Er zeigt Romulus, der nach seinem Sieg über die Veïer triumphiert

Romulus triumphiert nach seinem Sieg über die Veïer

Die Tapisserien in den Prunkräumen, die Wolf Dietrich von Raitenau in Auftrag gegeben hat, zeigen Szenen aus dem Leben von Romulus und Remus, den Gründern Roms.

Im Audienzsaal begegnen wir König Romulus, der stolz reitend als triumphierender Herrscher nach seinem Sieg über die Veïer auftritt. Das Wappen Wolf Dietrich von Raitenaus, in der Mitte der oberen Randbordüre, weist den Fürsterzbischof als Auftraggeber aus. Er sah sich wohl selbst als siegreichen Herrscher, der am Ende dominieren wird.

Die Farben vieler Teppiche haben heute durch die Sonnenstrahlen mehrerer Jahrhunderte ihre Leuchtkraft eingebüßt. Betrachtet man allerdings die Rückseiten, kann man erkennen wie farbenfroh die Teppiche ursprünglich gestaltet waren.


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Viel Spaß beim Nachmachen!!