Der Theologe und Kunsthistoriker Prälat Prof. Dr. Johannes Neuhardt begeht heute, am 22. September 2020, seinen 90. Geburtstag.

Zu seinem umfangreichen Lebenswerk gehört das Dommuseum, das er aufgebaut und 20 Jahre lang geleitet hat. Er war Kurator ebenso vieler Sonderausstellungen zu kunst- und kirchengeschichtlichen Themen wie „Gold + Silber“ (1984), „Der Domschatz von Reims“ (1985), „Salzburgs Wallfahrten in Kult und Brauch“ (1986), „Geschnitztes Steinbockhorn“ (1990) usw. Noch ehe der Eiserne Vorhang fiel, gelang es ihm, „Kostbarkeiten aus den Schatzkammern von Sachsen“ (1992) nach Salzburg zu holen. Bereits vor der Eröffnung des Dommuseums 1974 hatte Neuhardt in den Domoratorien international beachtete Ausstellungen wie „Schöne Madonnen“ (1965), „Salzburgs Alte Schatzkammer“ (1967) und „Stabat Mater“ (1970) organisiert. Nach seinem Konzept entstanden auch das Stiftsmuseum Mattsee (1977), das Augustinermuseum Rattenberg (1993) und das Wallfahrtsmuseum Maria Kirchenthal (2004). Mehr als ein halbes Jahrhundert bekleidete er das Amt des Diözesankonservators. 2004 initiierte er den Kardinal-König-Kunstfonds zur Förderung des Dialogs zwischen Kunst und Kirche.

Johannes Neuhardt ist im besten Sinne eine Autorität. Sein Wort hat Gewicht, nicht zuletzt, wenn es um die Kunst geht, die seine besondere Leidenschaft ist. Nach wie vor erscheint der gebürtige Salzburger als wandelndes Lexikon zur Kunst und Kulturgeschichte Salzburgs. Schon immer verstand er es, sein Wissen mit großer Überzeugungskraft zu vermitteln, Erklärungen mit Verweisen auf andere Fachgebiete anzureichern, mit Zitaten, Anekdoten und Bezügen zur Gegenwart zu würzen. So vermag er auf besondere Weise sein Publikum zu fesseln – ehemals in Ausstellungsführungen, heute noch in seinen begehrten Vorträgen.

Dommuseum und DomQuartier gratulieren herzlich und wünschen dem Jubilar das Allerbeste, vor allem Gesundheit!

Ausstellungseröffnung, 1986

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