Keramikrelief im Eingang der Residenz zu Salzburg von Elmar Trenkwalder, Foto: LMZ/Otto Wieser

Elmar Trenkwalders Keramikrelief, das den Zugangsbereich zum DomQuartier über die Residenz zu Salzburg neu akzentuiert, wurde am 1. Dezember der Öffentlichkeit übergeben. Das Keramikrelief scheint Himmel und Erde, gestern und heute skulptural miteinander zu verbinden.
Hervorgegangen ist es aus einem geladenen Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung des Zugangsbereichs zur Residenz zu Salzburg, den die Geschäftsstelle des Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum des Landes Salzburg im Juli 2012 ausgeschrieben hatte. Aus diesem Wettbewerb ging der Tiroler Künstler Elmar Trenkwalder als Sieger hervor.

„Uns war es ein besonderes Anliegen, das DomQuartier mit einem Beitrag zu unterstützen. Die Überlegung war, den Eingangsbereich so zu gestalten, dass man von außen bereits sieht, dass sich innen etwas Neues entdecken lässt“, erzählt Christina Tscherteu, die Leiterin der Geschäftsstelle Kunst am Bau. Entstanden ist ein Keramikrelief aus über 400 Einzelteilen, das Elmar Trenkwalder in einjähriger Arbeit angefertigt hat. Elmar Trenkwalder ging es vor allem darum, einen Akzent auf die architektonische und bildhaft-plastische Verbindung von Historie und Gegenwart zu setzen, wobei er über die Fassade des Residenz-Gebäudes einen ersten Zugang für seine Arbeit fand. „Wenn man nicht frontal vom Residenzplatz, sondern – wie die meisten Leute – von der Seite her kommt, ist der Eingang zur Residenz nicht sehr markant. Ich dachte, da gehört ein Akzent gesetzt, der die Fassade verstärkt oder nach vorne holt und ein zusätzliches Spiel treibt“, sagt der Künstler. Mit dem Material zitiert Trenkwalder eine Beziehung zu den Innen­räumen der Residenz, wo Keramik bei Öfen und in Dekorationen eine bedeutende Rolle spielt.
Das gab letztlich auch den Ausschlag für die Beauftragung des Künstlers durch die Jury. „Der Entwurf Trenkwalders war im Bezug zur Residenz am stimmigsten, ein Werk höchster künstlerischer Qualität, das in vielschichtiger Weise Aktuelles und barocke Zitate aufnimmt“, sagt Tscherteu. Die Arbeit bezieht sowohl die beiden Seitenwände als auch das Deckengewölbe des Durchgangs mit ein. Das Gewölbe zieren blaue „Sterne“, in deren Mitte weiße Kugeln eingelassen sind, die den Sternenhimmel zum Leuchten bringen. An der rechten und linken Seite sind großformatige Keramiksäulen montiert. Einige der Keramiksäulen erinnern an Monstranzen oder fächern sich kreuzförmig Richtung Himmel auf. Wieder andere nehmen Anleihen an historischen Vorlagen von der Antike bis zum Jugendstil und aus unterschiedlichsten Kulturen. Manche abstrahieren große Tropfen, die vom Himmel herabfließen u.v.m. „Es lässt sehr viel Interpretationsraum“, sagt Tscherteu. Der Künstler selbst verwehrt sich gegen zu viele Erklärungen. „Als bildender Künstler reagiere ich ganz spontan mit Formen. Das sind natürlich verinnerlichte Formen. Wie ein Traum, der keine eindeutige Sprache spricht, sondern symbolisch und stimmungsmäßig auf uns einwirkt. Im Großen und Ganzen bleibt ein Bild immer ein gewisses Geheimnis.“
In der Farbgebung – ockergelb, blau, weiß – reagierte der Künstler auf den Herkulesbrunnen im Residenz-Innenhof: „Man sieht es am besten am Abend, wenn der Herkulesbrunnen beleuchtet ist, dann kann man im Hintergrund den ockerfarbenen Rahmen gut erkennen. Ockertöne, die sich mit dem decken, was vorne ist und dahinter, auch wenn meine Arbeit vielleicht etwas kräftiger ist.
Das Blau bezieht sich natürlich auf den Himmel, auf das Außen. Die Farbe stellt einen Bezug zur Architektur her, eine Harmonisierung, aber zugleich auch eine Spannung: beides gleichzeitig.“

Die Finanzierung erfolgte über den Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum (www.kunstambau.at), der jährlich mit € 310.000 dotiert ist. Für die Neugestaltung des DomQuartier-Eingangs wurden € 200.000 verwendet.

Mit Trenkwalders Kunstwerk im öffentlichen Raum wird der Dialog zwischen Barock und zeitgenössischer Kunst im DomQuartier weitergeführt. Erst im Oktober wurde eine Intervention des österreichischen Künstlers Gerold Tusch der Öffentlichkeit präsentiert, die das mächtige Portal schmückt, das von der Langen Galerie ins Museum St. Peter geleitet.

Elmar Trenkwalder, geboren 1959 in Weißenbach am Lech (Tirol), studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Max Weiler und Arnulf Rainer. Sein künstlerisches Œuvre ist in den vergangenen Jahren von monumentalen Keramikobjekten dominiert.

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