Heinrich Bürkel, St. Petersfriedhof im Winter

Stimmungsvoll ist die Atmosphäre im Gemälde St. Petersfriedhof im Winter.

Über der Festung scheint sich die Sonne durch die Wolken und den bedeckten Himmel zu kämpfen. Genug um einen freundlichen Wintertag zu zeigen und Schattenwirkung zu erzeugen.

 

STILLE.


Abbildung Detail

Nur das Geräusch des Reisigbesens, mit dem der einsame Mönch den Weg vom Schnee freikehrt, durchbricht die Ruhe.
Und Vogelgezwitscher: zwei Vögel haben sich bereits auf einem Ast im linken Bildvordergrund niedergelassen. Ein dritter ist mit ausgebreiteten Flügeln im Landeanflug.

 

Winterlandschaften waren für Bürkel von besonderem Reiz. Der verschneite Petersfriedhof in Salzburg regte ihn ab 1845 zu mehreren Versionen an. Die der Residenzgalerie Salzburg stammt aus der Sammlung von Erzherzog Ludwig Viktor in Schloss Kleßheim und zeichnet sich durch das Fehlen der St. Margarethenkapelle aus.


St. Petersfriedhof mit Margarethenkapelle heute

 

Hinter dem Friedhofszugang „Festungsgasse“ befindet sich in einer Mauernische auf der rechten Seite die Tafel mit Georg Trakels St.-Peters-Friedhof die zum Innehalten einlädt.

Tafel mit Georg Trakels St.-Peters-Friedhof

ST.-PETERS-FRIEDHOF

RINGSUM IST FELSENEINSAMKEIT.
DES TODES BLEICHE BLUMEN SCHAUERN
AUF GRÄBERN, DIE IM DUNKEL TRAUERN-
DOCH DIESE TRAUER HAT KEIN LEID.

DER HIMMEL LÄCHELT STILL HERAB
IN DIESEM TRAUMVERSCHLOSSENEN GARTEN,
WO STILLE PILGER SEINER WARTEN.
ES WACHT DAS KREUZ AUF JEDEM GRAB.

DIE KIRCHE RAGT WIE EIN GEBET
VOR EINEM BILDE EWIGER GNADEN,
MANCH LICHT BRENNT UNTER DEN ARKADEN,
DAS STUMM FÜR ARME SEELEN FLEHT-

INDES DIE BÄUME BLÜHN ZUR NACHT,
DASS SICH DES TODES ANTLITZ HÜLLE
IN IHRER SCHÖNHEIT SCHIMMERNDE FÜLLE,
DIE TOTE TIEFER TRÄUMEN MACHT.

GEORG TRAKL

 

Text: Astrid Ducke

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